„… Irgendwie bedauerte er sie. „Hier in dieser Hüte habe ich den besten Sommer meines Lebens verbracht. Ich war damals so alt wie sie.“ Dabei zeigte sie auf Leonie und setzte fort „Ich dachte, ich finde hier das Glück wieder.“ Eine Träne rollte über ihre Wange und er musste sie über den Tisch hinweg tröstend in den Arm nehmen. Da war so eine Art von innerem Zwang und die Frau ließ es zu.
Nach Stunden war Leonie in der Ecke eingeschlafen und er brachte die Tochter auf seinen Armen in ihr Bett hinüber. Zurück in der Stube sah er in die Kiste mit den Spielen. „Wollen wir etwas spielen?“, fragte er und die Frau sah ihn ungläubig an. „Mensch ärgere dich nicht?“, entgegnete sie und er hob ein Kartenspiel aus der Kiste. „Vielleicht Poker?“, fragte er und sah, wie sie die Augenbrauen hochzog.
„Was ist denn dabei der Einsatz?“, fragte sie und setzte hinzu „Aber kein Strip-Poker!“ Michael kratzte sich am Kopf und sah sich um. Spielchips waren keine zu finden. Was konnte er nehmen? Ein altes Party-Spiel aus Studentenzeiten fiel ihm wieder ein. „Schnaps-Poker!“, sagte er und zog eine Flasche Pflaumenschnaps hervor, die Willy wohl hier oben vergessen hatte. „Schnaps-Poker?“, fragte Barbara zweifelnd und er erklärte „Wer verliert, der trinkt einen Schnaps“ „Du willst mich wohl betrunken machen?“, fragte sie und er lächelte ihren Einwand weg.
Flasche, Gläser und Karten fanden ihren Platz auf dem Tisch. Die Frau spielte gut und verlor kaum ein Spiel. Ihm kam das sehr entgegen. Den Schnaps hätte er auch so getrunken, aber so machte das viel mehr Spaß. Ein feucht-fröhlicher Abend begann und nach einer Stunde war das Spielglück in etwa ausgeglichen. Die erste Flasche war leer und Barbara holte die zweite aus dem Schrank. Der Likör war richtig lecker.
Eigentlich mochte er das süße Zeug ja nicht, aber dieser hier war sehr gut. Und es war der einzige Schnaps, der hier in der Hütte zu finden war. Die halbe Flasche Rum, die er mitgebracht hatte, wollte er für eventuell gemachten Grog aufheben. Auch die zweite Flasche Likör neigte sich bald ihrem Ende zu. Das Lachen der Frau war einfach nur herzerfrischend. … “
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